Mittwoch, 9. März 2011

Hirngewitter

Der Schreibprozess ist von Markow’scher Art.

Ich bin der festen Überzeugung, dass es eine Selbsttäuschung ist, wenn von strenger Planung und Entwürfen die Rede ist, so ehrlich dies alles gemeint sein mag. Man macht sich etwas vor. Wir sind ausführendes Organ, kein bestimmendes. Wir sind zwar Träger unseres Hirns, ihm aber sklavisch ausgeliefert.

Zum Trost sei direkt angeschlossen: Herrlich, dass es so ist! (Ich verzichte auf eine allgemeine Begründung dieser Feststellung, denn jeder Einzelne hat die seinige selbst zu finden.) – Ein Trost könnte nämlich angebracht sein: man fühlt sich vielleicht etwas verwirrt und verirrt, wenn man bemerkt, dass das Schiff so richtig schön in Fahrt ist, man aber nicht weiß, auf welchem Kurs überhaupt. Nun, so riesengroß das Meer auch ist, es ist nicht groß genug, dass sich nie ein Hafen finden ließe. Zur Not tut’s eine Insel, muss ja nicht für ewig sein.

Der Schreibprozess ist ein Prozess im Schreiben. Oder anders ausgedrückt: Der Prozess ist das Schreiben im Schreiben.

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