Samstag, 29. Oktober 2011

Noch eine Handvoll Posts

Dann wird dieses Blog beendet sein.

Hundert ist, wie man so sagt, eine runde Zahl. So kann man sich jetzt bereits an den Fingern einer Hand abzählen, wie viel/e noch auf einen zukommen wird.

Eine Hand genügt.

Literatur muss in, an die Hand genommen werden. Und sie wird immer noch, auch heutzutage noch, zumindest nach altmodischem Stil, mit einer Hand gemacht.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Darauf würde ich wetten

Dass ich, und im allerernstesten Sinne, Leser haben werde, ist außer aller Frage. Was ich nicht weiß, ist nur, wie viele und wann.

Moment mal, da habe ich doch glatt die Anführungszeichen vergessen.

Es handelt sich nämlich um ein Zitat.

Vielleicht hätte aber meine Nachlässigkeit Ludwig Hohl gar nicht gejuckt. Allerdings würde ich darauf nicht unbedingt wetten.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Der Rausch kommt beim Schreiben

So wie der Hunger beim Essen kommt.

Ich habe noch nie am eigenen Leib erfahren, warum und wie es zu so genannten Schreibblockaden kommen kann. Aber das spielt ja auch keine Rolle, ob ich …

Was die Sache betrifft: Ob es sein kann, weil man sich satt fühlt?

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Was bleibt, wenn nichts bleibt?

Nichts.

Und doch muss es etwas geben, das geblieben ist.

Denn es war einmal etwas da.

Genau.

Aber das ist es ja gerade: dass es nicht mehr ist.

Nein, nein, wir drehen uns im Kreis. Irgendwas übersehen wir. Verflucht, verflucht, was kann das nur sein?

Ich glaub’, ich hab’s! Es ist der Wunsch. Ja, genau, der Wunsch bleibt. Der Wunsch, dass es etwas hätte geben sollen, das geblieben wäre, wenn nichts mehr da ist.

Hört sich ziemlich bekloppt an, findest du nicht auch?

Ja, schon, ein bisschen. Andererseits: So bekloppt auch wieder nicht. Überleg’ mal: der Wunsch kann nicht verschwinden, weil er in dem Moment, in welchem er sich erfüllt, ja keiner mehr ist.

Okay, okay, lass’ mich darüber mal in aller Ruhe nachdenken.

Selbstverständlich. Lass’ dir Zeit.

Montag, 17. Oktober 2011

Ich werde es nicht fertigbringen

{das beste Buch der Welt zu schreiben. Aber ich würde mich schon mit dem zweitbesten begnügen.}


{als größter Schreiber gehandelt zu werden. Aber ich wäre schon froh, wenn mein Name in einer diesbezüglichen Aufzählung relativ früh auftauchte.}


{dass meine Bücher alle bisherigen Verkaufsrekorde brechen. Aber es wäre schon klasse, wenn sie nicht wie Blei in den Regalen lägen.}


Ich: das muss der Maßstab sein – für mich.

Für mich: das ist das Mindestmaß.

Freitag, 14. Oktober 2011

Keine Sorge: Morgen sind wir tot

Sprach ein Kollege: Stelle dir vor! Mein Herzblut tropft aus meinem Werk – und keiner liest es!

Sprach ich: Verzeih! Warum sollte es jetzt schon gelesen werden? – Du lebst ja noch.

Sprach er: Wie, was? Wie meinst du denn das?!

Sprach ich: Nun, wenn du das nicht von selbst verstehst, so vermag ich nicht, es dir zu erklären.

Dienstag, 11. Oktober 2011

„Künstlerisches Niveau“

Was soll das sein?

Kann man sowas lernen?

Kostet das was?

Bevor ich mich weiterhin „damit“ beschäftige, möge man mir bitte diese Fragen beantworten.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Oft ist es einfach

Es ist durchaus nicht immer nötig, großartig oder großspurig herauszufinden, warum die oder der schreibt oder geschrieben hat; es muss nicht unbedingt wissenschaftlich untersucht und untermauert werden.

Da macht man sich so oft Gedanken über Epoche, biografische Hintergründe, psychologische Befindlichkeiten, gesellschaftliche und politische Verhältnisse und was sonst noch alles. Und konstruiert daraus eine krude Argumentationskette, warum also die oder der überhaupt und nur so und so schreiben konnte, wie die oder der es nun einmal tut oder tat.

Jede Kette aber ist bekanntermaßen nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Das ist nun wiederum, wer hätte das vermutet, der Hauptgegenstand der Untersuchung selbst: nämlich die oder der. Schwach, weil eben bloß ein Mensch, undurchsichtig für andere, zu Lebzeiten und danach erst recht.

Oh! – Akzeptieren wir’s einfach.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Fallada

“Schreibe ich denn diese Bücher? Es schreibt sie in mir. Ich muss ja einfach. Ich schreibe, ich schreibe jede Stunde des Tages und des Nachts, ob ich nun an meinem Schreibtisch sitze oder umhergehe, ob ich Briefe beantworte oder hier mit Ihnen rede, alles wird mir zum Buch, eines Tages wird es Buch geworden sein, davon ein Stückchen, und dort eine Miene, und hier die Stühle und Tische und Fenster. Alles in meinem Leben endet in einem Buch. Es muss so sein, es kann nicht anders sein, weil ich der bin, der ich wurde.”