Sonntag, 13. Februar 2011

Ein Stachel namens Hochmut

Ach, wie erbärmlich. Dieses „Bubi-hat-ein-Buch-gemacht-Gehabe“, dieses „dämlich-in-die-Kamera-Grinsen“, dieses „Hast-du-schon-gewusst-Getue“.

Was Wunder ist denn schon passiert? – Freilich: ein weiteres Buch ist da, ein „Kind“ wurde geboren. – Wenn das mal kein Wunder ist! Ich räume es gerne ein.

Doch frage ich: Ist das Grund für einen Personenkult? Warum sollte es wichtig sein, welcher Mensch sich hinter dem Werk verbirgt (oder hervortut)? – Denn bedenken Sie doch: was aber, wenn dieser ein missratenes Exemplar ist (oder gewesen wäre)? Wie Ihrer Bestürzung Herr werden, wenn über die Buchseiten ein einzigartiger Glanz sich verbreitet, als hätte dieser Satansjünger sie/Sie mit Engelsflügeln berührt? – Und bedenken Sie weiter: was aber, wenn er ein gelungenes Exemplar ist (oder gewesen wäre)? Wie Ihre Enttäuschung vor sich und der Welt verbergen, wenn Ihnen aus den Buchseiten nicht mehr entgegenkommt als dummes Geschwätz, Firlefanz, als hätte dieser Heilige sich herabgelassen unter Sündern zu verweilen?

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Klipp und klar: es empfiehlt sich, es genügt vollkommen, Bücher auf eine Art zu lesen: philologisch – oder vereinfacht ausgedrückt: so wie sie sind.

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